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Wir stellen den Familienunterstützenden Dienst vor

Lebenshilfe Breisgau gemeinnützige GmbH –
Familienunterstützender Dienst (FUD)

Der Familienunterstützende Dienst (FuD) ist eines der zentralen Angebote der Lebenshilfe Breisgau gem. GmbH für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Der FuD vermittelt Assistenzen, Begleitpersonen und verschiedene Betreuungsangebote. Ein weiterer wesentlicher Punkt der Arbeit des Familienunterstützenden Dienstes ist die Beratung. Fragen zu Themen wie Pflegegeld, Eingliederungshilfe, gesetzliche Betreuung und Grundsicherung können unter anderem geklärt werden. Selbstverständlich kann auch eine umfangreiche Beratung zu den Angeboten der Lebenshilfe und deren mögliche Nutzung stattfinden.

Assistenz, Begleitung und Pflege
Nach einem umfassenden Gespräch vermitteln wir individuell für Assistenz und Pflege ehrenamtlich tätige Mitarbeiter*innen. Diese werden vor, während und nach dem Einsatz beständig von unseren Fachkräften angeleitet und begleitet. Auch regelmäßige und kostenfreie Fortbildungen gehören zum Schulungsprogramm unserer Mitarbeiter*innen. Durch die Einsätze werden neben Freiräumen zur Erholung auch Möglichkeiten im familiären Umfeld geschaffen um eigene Termine wahrzunehmen. Ziel ist es immer, Menschen mit Behinderung in ihrer größtmöglichen Selbstständigkeit zu unterstützen und gleichzeitig die Begleitung ganz individuell an den Bedürfnissen aller Familienmitglieder auszurichten.
Eine Assistenz durch den FUD  soll ein Gewinn für die Familien, aber auch die ehrenamtlich Tätigen darstellen.
Neben jeder Menge Spaß und besonderen Augenblicken erhalten ehrenamtlich Tätige bei der Lebenshilfe Breisgau kostenlose Fortbildungen und eine Aufwandsentschädigung nach §3 Nr. 26 EStG („Übungsleiterpauschale“). Interessenten können sich melden per E-Mail an engagiert@lebenshilfe-breisgau.de.

Um einen besseren Einblick zu bekommen haben wir eine FuD-Familie und eine ehrenamtlich tätige Person interviewt.

Ehrenamtlich tätige Person im Interview:

1.    Was hat Sie dazu bewegt, ehrenamtlich aktiv zu werden?

Ich bin schon seit der 8. Klasse ehrenamtlich aktiv. Dazu gekommen bin ich durch ein Sozialprojekt der Diakonie. Ich habe bei der Lebenshilfe bei der Mittwochs-/ Freitagsgruppe geholfen. Durch mein FSJ 2017 im Kindergarten Zauberberg, habe ich eine meiner jetzigen FUD-Familie kennengelernt. Ich wollte schon immer Menschen helfen und dazu beitragen glückliche Momente/ Erlebnisse zu schaffen

2.    Wie sind Sie auf die Lebenshilfe und das Angebot des FUD aufmerksam geworden?

Die Lebenshilfe kennen ich schon seit klein auf, mein Kindergarten hatte damals schon eine Kooperation mit dem Lebenshilfekindergarten in Bötzingen. Und ich habe sowohl mein Sozialprojekt als auch mein FSJ bei der Lebenshilfe gemacht. Die Familie, in der ich nun schon seit fast 4 Jahren bin, hat mich gefragt, ob ich sie im Alltag unterstützen könnte. Und hat mir dann erklärt, dass dies über den FUD läuft.

3.    Wie wurden Sie von der Lebenshilfe auf Ihren Einsatz vorbereitet?

Ich habe viele Infos per Mail bekommen, worauf ich achten muss, was ich darf, was meine Möglichkeiten sind und wie das mit der Abrechnung läuft.

4.    Was bietet die Lebenshilfe den ehrenamtlich Tätigen?

Es gibt jedes Jahr Fortbildungsmöglichkeiten zu den unterschiedlichsten Themen, an denen man teilnehmen kann. Wenn man Fragen hat, kann man sich immer an Frau Häßig wenden und es wird für alles immer eine Lösung gefunden. Zudem gibt es auch einmal im Jahr ein Dankeschönfest für ehrenamtlich Tätige.

5.    Wie sieht Ihre Unterstützung/Entlastung in der Familie konkret aus?

Ich bin in 2 Familien tätig.
Mit der Tochter der einen Familie mache ich viele Ausflüge und unternehme viel (wie Ausflug auf den Schauinsland, Backen, Kochen etc.). in dieser Familie bin ich jetzt ca. ein dreiviertel Jahr. Und bin dort zweimal im Monat.
In der anderen Familie bin ich schon seit 4 Jahren. Ich entlaste die Familie, indem ich mit dem Sohn zur Ergotherapie begleite. Zudem bin ich einmal die Woche bei ihnen zu Hause und spiele mit den Kindern, er hat noch einen kleinen Bruder. In den Schulferien bin ich oft öfters da und dann machen wir auch viele Ausflüge, wie Mundenhof, Eis essen etc.

6.    Was gibt Ihnen diese ehrenamtliche Tätigkeit als Assistentin ?

Es erfreut mich einfach immer wieder, wie ich Menschen helfen kann, indem ich ihnen meine Zeit schenke. Es ist schön eine Familie über längere Zeit zu begleiten und so die vielen Entwicklungsschritte des Kindes mitzubekommen. Ich werde immer sehr herzlich Empfangen und man bekommt so viel Dankbarkeit zurück.

7.    Was war das bisher schönste Erlebnis in Ihrer ehrenamtlichen Zeit als Assistentin ?

Ich würde nicht sagen, dass es das eine Erlebnis gibt. Es ist einfach immer schön, wenn man den Kindern eine Freude machen kann und sie voller Herzlichkeit am Lachen sind und sich freuen.

8.    Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Familien?

Für die Ergotherapie gibt es einen festen Termin in der Woche und einen festen Termin bei ihnen zu Hause. Sollte ich mal nicht können, ist das auch kein Problem, solange ich rechtzeitig Bescheid gebe. Ich bespreche die Termine immer im Voraus,  meistens sobald ich meinen Semesterplan habe und wir schauen dann individuell je nach Woche. Die anderen Termine mache ich mit beiden Familien immer spontan aus, so circa 2 Wochen im Voraus. Sie können mich auch jederzeit spontan anrufen, wenn sie Unterstützung brauchen und ich helfe da, wo ich kann.

9.    Was würden Sie neuen ehrenamtlich Interessierten mitgeben?

Gebt euch Zeit die Kinder und die Familie kennen zu lernen. Die Erfahrungen die man macht und Momente die man erlebt sind unbezahlbar und so bereichernd auch für das eigene Leben.

FuD-Familie im Interview

1.    Wie sind Sie auf die Lebenshilfe und das Angebot des FUD aufmerksam geworden?

Unser Sohn hat einen Kindergarten der Lebenshilfe besucht: den Zauberberg in Bötzingen. Dort sind wir dann mit den vielfältigen Angebote in Berührung gekommen. In der Kindergartenzeit haben wir dann  – damals war das noch möglich – die Ferienbetreuung während der Ferien in Anspruch genommen.
Den FuD haben wir bereits in Bayern – dort heißt es FE(ntlastender)D – kennengelernt. Nach unserem Umzug vor über 5 Jahren ins „Ländle“ habe ich nach diesem Angebot gesucht und bei der Lebenshilfe angefragt. Dort konnte man mir gleich zwei Personen zur Unterstützung vermitteln.
Und Nachdem wir Kontakt zu einer ehemalige FSJlerin des Kindergartens hatten, habe ich diese quasi dem FUD vorgeschlagen.

2.    Wie sieht die Unterstützung/Entlastung durch eine Assistenz aus?

„Unser“ FUD ist eine riesige Entlastung und sorgt für glückliche Stunden. Sei es spielen im Garten oder Buchvorlesen, bei uns geht es vor allem um die Freizeitgestaltung, die so sonst nicht möglich wäre. Hierzu zählen vor allem Zoobesuche oder ein Besuch auf dem Spielplatz, der mit einem behinderten Kind und einem fitten kleinen Bruder nicht möglich wäre. Zudem erhalten wir Unterstützung bei Therapiebesuchen oder bei Krankenhausaufenthalten.

3.    Würden Sie eine Assistenz anderen Familien empfehlen? Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile?

Natürlich würde ich dies empfehlen. Mit einer Assistenz ist eine Teilhabe möglich und dies sorgt für Zufriedenheit – bei Eltern und Kindern.

4.    Gibt es Ihrer Meinung nach Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit der/den  ehrenamtlichen Assistent*innen? (Wenn ja, welche?)

Vertrauen muss vorhanden sein und natürlich muss die „Chemie passen“, schließlich verbringt man – gerade im Bereich der Freizeitgestaltung – viele Stunden zusammen. Es muss allen Beteiligten Spaß machen.

5.    Was war das bisher schönste Erlebnis, dass Sie durch die Assistenz einer ehrenamtlich tätigen Person erfahren haben?

Da gibt es sooooo viele und dafür sind wir unendlich dankbar. Aber das gemeinsame Bällebad im Funny World war schon etwas Besonderes????

6.    Wie kann Ihrer Meinung nach eine  gute Unterstützung / Assistenz gelingen?

Es muss wirkliches Interesse da sein und man muss auch bereit sein, zeitweise „Teil“ der Familie zu werden. Schließlich sitzt man gemeinsam am Tisch oder dem Boden im Kinderzimmer. Da darf es keine Berührungsängste geben.

7.    Gibt es etwas was Sie anderen Familien mitgeben können/möchten?

Nehmen Sie die Hilfe an – wenn nicht zu Hause, dann wenigstens als Entlastung bei bspw. Freizeitaktivitäten. So kann man entspannt am gesellschaftlichen Leben teilhaben und steht nicht immer unter Strom. Das Leben ist zu schön, um sich zu Hause zu verkriechen. Und mit Unterstützung des FUD kann man auch mal seinen Kaffee am Spielplatz leer trinken ohne gefühlt 20 mal in einer Minute aufstehen zu müssen.